Dienstag, 16. September 2025
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Digitalisierung in Gelb

POST 24/7 in Lankwitz

Immer wieder ist von „Digitalisierung“ zu lesen, von digitaler Agenda und Zukunftstechnologien. Doch was ist damit gemeint? Auf Spurensuche im Berliner Stadtgebiet gibt es inzwischen viele Einrichtungen und Infrastrukturen, denen man auf den ersten Blick gar nicht ansieht, wie sie zur Digitalisierung beitragen. An der Lankwitzer Straße steht einsam und allein eine „POST 24/7“ genannte Poststation, an der Briefe und Päcken frankiert und aufgegeben werden können.

Im Herbst 2009 installierte die Deutsche Post World Net in Berlin 30 dieser Serviceinseln und verbesserte ihr Serviceangebot für Privatkunden nochmals deutlich.

Ära der Selbstbedienung

Damals wurde das neue Angebot noch unter dem Stichwort „Gebündelte Selbstbedienungsangebote“ freudig angekündigt:

„Moderne Unternehmen müssen heutzutage ihre Dienstleistung nicht nur an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden lang anbieten, der Kunde verlangt auch einen einfachen Zugang,“ erklärt Uwe Brinks, Vorsitzender des Bereichsvorstands DHL Paket Deutschland. „Da liegt es nahe, die vielfach genutzten Selbstbedienungsangebote der Deutschen Post World Net an einem Ort zu bündeln. Die Post 24/7 ist erlebbare Zukunft“.

Die einstige Vision der Peutschen Post leistet nun ihren zuverlässigen Dienst: „Briefe, Pakete und Finanzdienstleistungen 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche erledigen können, ohne Schalter und ohne Schalterpersonal.“ Der Briefmarkenautomat enthält einen Computer-Drucker. Die Paketstation öffnet sich manuell, genau wie der gute alte Briefkasten. Wer eine Geldkarte hat, kann elektronisch Zahlungen tätigen.

Die Deutsche Post unterhält derzeit in Berlin und Bonn 50 derartiger Stationen, die mam auch als Automaten bezeichnen könnte. Die digitale Technik ist hier eher versteckt, denn erst wenn der Brief oder das Päckchen im Verteilzentrum ankommen, werden sie digital codiert und auf ihre jeweiligen Versandwege verteilt. Die Geldgeschäfte sind tatsächlich „digitalisiert“, denn hinter der Automatenfront und dem Bildschirm tun Computer ihren Dienst, und eine Internet-Daten-Verbindung zur Postbank gibt es auch.

Probleme moderner Digitalisierung bei „POST 24/7“

Doch wie findet man die „POST 24/7“, wenn man die genaue Bezeichnung nicht kennt und aus einem fremden Stadtteil in Lankwitz oder Lichterfelde sucht? Ein Selbstversuch endete mit einem Fehlschlag. Die Internetseite der Deutsche Post liefert keine Ausgabe unter Briefkästen oder Packstation.
Gibt man schließlich POST 24/7 ein, so landet man auf einer Informationsseite, die auch einen Link zu „POST 24/7 finden“ enthält. Doch nach einem mutigen Klick geschieht Folgendes: der Browser meldet eine nicht gesicherte Verbindung:

„Der Inhaber von standorte.dhl.de hat die Website nicht richtig konfiguriert. Firefox hat keine Verbindung mit dieser Website aufgebaut, um Ihre Informationen vor Diebstahl zu schützen.“

Auch ein Klick auf die Kontaktseite ist vergeblich:

„Upps! Da ist wohl was schief gegangen
Möglicherweise ist die von Ihnen aufgerufene Seite nicht verfügbar oder der Inhalt auf eine andere Seite umgezogen.“

Immerhin: hier findet sich der Hinweis auf den „Post-Finder“. Und dort sich die Stationen unter dem Stichwort „Selbstbedienung“ zu finden – aber nur, wenn man die Postleitzahl eingibt. Hier ist dann auch die richtige Adressse mit Haus-Nummer zu finden:
Lankwitzer Str. 13-17 , 12209 Berlin.

Die allmächtige Suchmaschine Google findet ausgerechnet diese „POST 24/7“ nur auf der Seite des Postfinders. Ein Eintrag auf Google-Maps fehlt. Andere Servicestationen POST 24/7 sind jedoch auf Google-Maps zu finden.

Für Autofahrer mit Navigationsgerät ist die Station somit nur schwer zu finden. Ortskundige und Anwohner dagegen haben ihre „POST 24/7“ dagegen fest im Blick.