Samstag, 07. September 2024
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Graureiher — der einsame Jäger

Kaum zu sehen und doch da - Der Graureiher sitzt an einem eher ungewöhnlichen Ort im Baum.

Ob an einem kleinen Teich im Volkspark oder einem der größeren Seen – an vielen Gewässern Berlins sind Graureiher heimisch. Der lange Schnabel, der schlangenförmig gebogene Hals und das silbergraue Gefieder wirken majestätisch. Graureiher sind oft nicht erst auf den ersten Blick zu entdecken. Umso größer ist die Freude, wenn einer dieser 90 bis 98 Zentimetern großen Vögel in Ufernähe und auf Bäumen entdeckt wird. — Bewegungslos verharren Reiher minutenlang und sind so oft erst auf den zweiten Blick wahrnehmbar.

Graureiher (Ardea cinerea) werden auch Fischreiher genannt und sind die häufigste Reiherart, die man in Berlin beobachten kann. Oft sieht man sie auf kleinen Inseln im Teich, auf Buhnen und Pfählen am Ufer sitzen. Reiher wahren dabei eine sicher Entfernung zum Menschen. Mit seiner Flügelspannweite von ca. 175–195 Zentimetern erhebt sich der Graureiher sofort in die Luft, wenn Menschen oder Hunde zu nah kommen.

Gleichzeitig bringt diese Unbeweglichkeit dem aufmerksamen Jäger einen Vorteil bei der Jagd. Pfeilgerade und blitzschnell schnellt der lange Hals in Ufernähe nach vorn, um eine Beute zu erlegen. In den Berliner Teichen findet der Graureiher alles, was er mag: kleinere Fische, Frösche, Molche. Auch Schlangen und Wasserinsekten ergänzen seinen Speisezettel. Manchmal plündert er auch die Nester der Wasservögel.

Reiher im Lilienthal Park in Lichterfelde Süd
Reiher im Lilienthal Park in Lichterfelde Süd – Foto: © szz

Graureiher gibt es heute fast überall, wo es stehendes Wasser in Berlin gibt. Sie gehören zum Stadtbild vieler Parks einfach dazu. Sie ähneln in ihrer Art den Weißstörchen. Wie diese zieht die Population der Graureiher im Winter in südlichere Regionen, wo sie genug Futter finden.

Ein Teil der Graureiher bleibt jedoch auch das ganze Jahr über in Berlin. Manche brüten auch hier. Ihre Nester bauen Sie in hohen Laubbäumen in Ufernähe, manchmal sogar im Schilf. Acht Wochen werden die Jungen nach dem Schlüpfen gefüttert. Es ist jedoch äußerst schwierig und mit großem Glück verbunden im Frühling mal ein Graureiher-Junges zu entdecken.

Reiher gehören übrigens zu den pelikanähnlichen Vögeln (Pelecaniformes). Der nächste Verwandte ist übrigens der afrikanische Schuhschnabel (Balaeniceps rex).

Weitere Informationen:

Wikipedia: Der Graureiher