Am Samstagmittag brach ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus im Mergentheimer Weg in Steglitz aus. Eine Rauchsäule war zeitweise sogar in Lankwitz zu sehen. Das schwer zugängliche Gebäude befindet sich als Hinterlieger in einer Einfamilienhaussiedlung, unweit des Teltowkanals. Die Feuerwehr mußte zu einem Großeinsatz ausrücken, an dem bis zu 80 Feuerwehrleute beteiligt waren.

Das Dachgeschoß des Mehrfamilienhauses brannte auf etwa 200 Quadratmetern. Die Einsatzkräfte bildeten zunächst einen Löschriegel, um ein Überspringen des Feuers auf Nachbargebäude zu verhindern. Die Brandbekämpfung gestaltete sich sehr schwierig, weil die Dachdeckung aus feuerfesten Schindeln das Löschwasser abfließen ließ. Erst der Einsatz von Löschnägeln ermöglichte es, das Feuer zu löschen.

Löschnägel sind spezielle Strahlrohre mit einer speziell gehärteten Schlagfläche, die mit einem Hammer durch Dächer, Wände oder Türen getrieben werden. Mit Hilfe der Löschnägel wird Wasser ins Gebäude geführt und nebelartig verbreitet. Brände in Innenräumen konnen so von außen bekämpft werden, ohne dem Feuer neuen Sauerstoff zuzuführen. Es müssen daher keine großen Öffnungen geschaffen werden um das Feuer zu löschen.

Wegen der hohen Außentemperaturen und der schwierigen Zugänglichkeit mussten die Feuerwehrleute mehrfach abgelöst werden. Mehrere Tanklöschfahrzeuge mussten eingesetzt werden. Die enge Wohnstraße erwies sich als weiteres Verkehrshindernis, sodass zeitweise Feuerwehrfahrzeuge in der Maulbronner Straße und der Attilastraße „anstehen mussten“.

Der Brand war erst nach 15:30 Uhr unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis zum Abend an.