Freitag, 19. April 2024
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Massenentwicklung von Gespinstmottenraupen in Büschen und Sträuchern

Raupen der Traubenkirschen-Gespinstmotte

Nach drei Trockenjahren haben sich offenbar beste Bedingungen für Gespinstmotten gebildet. Derzeit können Gespinstmottenraupen können zurzeit an unterschiedlichen Gehölzen beobachtet werden. Die Gespinst- und Knospenmotten (Yponomeutidae) sind eine Familie der Schmetterlinge, von der rund 74 Arten bei uns leben. Weltweit gibt es etwa 900 Arten dieser Schmetterlinge.
Die kleinen Raupen sind für den Menschen ungefährlich, da sie keine Brennhaare besitzen, die Allergien auslösen können. Dennoch werden sie oft mit dem Raupen des Eichenprozessionsspinners verwechselt.
Die Raupen dieser Gespinstmotten sind unbehaart, hellgrau und tragen je nach Art unterschiedlich viele Reihen schwarzer Punkte. Die Raupen leben sehr gesellig in hellen, schleierartigen Gespinsten, die mit der Zeit ganze Büsche oder Bäume überziehen können.

Die Larven ernähren sich fast ausschließlich von der Gewöhnlichen Traubenkirsche (Prunus padus). Selten findet sie auch an Kirsche oder Faulbaum. Die Raupen der Gespinstmotten sind Nahrungsspezialisten, die nur die Frühjahrstriebe gefressen. Da es keine zweite Generation im Jahr gibt, treiben die kahlgefressenen Sträucher bei guter Versorgung mit Wasser und Nährstoffen bald erneut aus.
Pflanzenschutzmitteln sind weder wirksam noch sinnvoll: die Raupen leben in den wasserabweisenden Gespinsten gut geschützt. Bei Regen kommt es häufig zum Abwandern der Raupen aus den Gespinsten in Richtung Boden. Die im Inneren der Gespinste vorhandenen Raupen verwandeln sich und gehen in die Puppenruhe, um dann im Sommer als Falter zu schlüpfen.

Weitere Informationen:

Pflanzenschutzamt Berlin: Aktuelles zum Pflanzenschutz