Donnerstag, 18. April 2024
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Riesiger Waldbrand südlich Berlin außer Kontrolle

Waldbrand außer Kontrolle

Zwischen Treuenbrietzen und Jüterbog hat sich ein riesiger Walbrand seit gestern früh entwickelt, der sich inzwischen auf über 450 Hektar ausgebreitet hat. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr sind im Einsatz. Wasserwerfer der Polizei und zwei Hubschrauber von Bundespolizei und Bundeswehr sind bei der Brandbekämpfung im Einsatz.

Die ausgedehnten Waldflächen sind mit Munitionsresten aus dem Zweiten Weltkrieg belastet, sodass eine Brandbekämpfung zu Fuß durch Freiwillige Feuerwehren nahezu unmöglich ist.

Die starke Rauchentwicklung hat dazu geführt, dass auch in Berlin Brandgeruch wahrnehmbar ist und Warnmeldungen für das südliche Berlin ausgerufen wurden. Starke Windböen hatten bis gestern abend um 23 Uhr die Feuerausbreitung verstärkt.

Es kam auch zum Überschlag bis in die Baumkronen, sodass sich Laufffeuer gebildet haben, die eine große Eigendynamik haben, und praktisch nur aus der Luft bekämpft werden können. Die größte Stelle, die brennt, ist nach Angaben der Einsatzkräfte einen Kilometer breit und drei Kilometer lang.

Drei Dörfer mussten evakuiert werden: Klausdorf, Tiefenbrunnen und Frohnsdorf. Hunderte Einwohner verbrachten die letzte Nacht in Notunterkünften. So wurde etwa die Stadthalle Treuenbrietzen zur Notunterkunft umgerüstet.

Rund 550 Feuerwehrleute versuchen derzeit das Feuer zurückzudrängen und von Gebäuden fernzuhaltem. Christian Stein, stellvertretender Landrat von Potsdam-Mittelmark, sagte am morgen gegenüber rbb|24: „Noch ist der Brand nicht zurückgedrängt, aber es ist kein Gebäude in Mitleidenschaft gezogen worden.“

Rund 50 Kilometer vor der Stadtgrenze von Berlin sind vier Landkreise an den Löscharbeiten beteiligt: Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming, Havelland und Elbe-Elster. Die Einsatzkräfte würden in der Nacht durch frische Kräfte abgelöst.

Verletzte hat es nach bisherigen Meldungen noch nicht gegeben. Ein Feuerwehrmann musste wegen einer Rauchgasvergiftung behandelt werden.

Die Polizei sichert die evakuierten Siedlungen auch in der Nacht mit 30 bis 40 Polizeikräften.

Über die Brandursachen ist bisher noch nichts bekannt. Nach ersten Erkenntnissen ist der Brand an mehreren Stellen ausgebrochen und hat dann insgesamt rund 450 Hektar Wald erfasst. Das entspricht einer Fläche von 500 Fußballfeldern.

Das neue Großfeuer zeigt die begrenzten Fähigkeiten der Waldbrandbekämpfung auf. Warum man nicht zum Telefonhörer greift, und das einzige in Deutschland verfügbare Löschflugzeug einsetzt, ist rätselhaft.


Das eingebundene Video und der Screenshot wurden durch die Redaktion der Schweriner Volkszeitung / Medienhaus Nord freigegeben (www.svz.de).