Donnerstag, 28. März 2024
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„Und der Berliner Zeitungsmarkt … . Der ist zerstört!“

Zeitungsmarkt in Berlin

Die Nachrichten zu den möglichen Verkaufsabsichten der DuMont-Mediengruppe, die eine Trennung vom traditionsreichen Zeitungsgeschäft prüft, haben in der gesamten deutschen Zeitungslandschaft große Aufregung verursacht. In der Friedrichshain-Kreuzberg Zeitung wurde darüber berichtet: „Mediengruppe DuMont will Regionalzeitungen abstoßen“ (26.2.2019).

Ulrike Simon hatte ursprünglich auf Horizont.net die Debatte angestoßen, indem sie aus einem ihr vorliegenden Verkaufsprospekt zitiert hatte und so die potentiellen Verkaufsabsichten der DuMont-Mediengruppe öffentlich machte.

Inzwischen hat sch Dr. Uwe Vorkötter, derzeit „Horizont“-Chefredakteur und Ex-Chefredakteur der „Berliner Zeitung“ und der Frankfurter „Rundschau“ zu Wort gemeldet. In einem ausführlichen Podcast-Interview mit Jörg Wagner auf wagner.tv gab er bemerkenswerte Einblicke in die Berliner Presselandschaft:

„Und der Berliner Zeitungsmarkt ist – man muss das sagen – der ist kaputt. Der ist zerstört. Die Auflagen sind minimal geworden. Alle drei Abo-Titel in Berlin – die Morgenpost, der Tagesspiegel, die Berliner Zeitung zusammen – kommen ja gerade mal auf eine Zahl von verkauften Abonnements von 150.000/160.000. Stellen Sie sich das vor in einer Stadt mit 3,5 Millionen Einwohnern. Das Zeitunglesen ist in Berlin offenbar nicht mehr modern.“

Vorkötter glaubt nicht an einen schnellen Verkauf von Berliner Zeitung und Berliner Kurier, weil derzeit kein Käufer in Sicht ist. Er sieht auch den gesamten Berliner Zeitungsmarkt in Gefahr, weil alle Zeitungen einen gemeinsamen Vertrieb haben.

Das gesamte Interview ist unter dem Titel „Zeitungssterben – DuMont-Pläne über Entkernung des Zeitungsgeschäfts“ (1.3.2019) auf WORLD WIE WAGNER nachlesbar.